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Ziele formulieren - Ziele erreichen

In der Wirtschaft ist es (insbesondere im Projektmanagement) schon lange üblich und in den letzten Jahren setzt es sich auch in der Psychologie / Psychotherapie durch: Ziele mit Hilfe der sogenannten SMART-Kriterien zu formulieren.

Die SMART-Kriterien sind eine wichtige Orientierung, ob ein Ziel überhaupt ein solches ist oder eher die diffuse Formulierung eines Wunsches. Der Unterschied ist von hoher Relevanz, denn man kann ein Ziel nur dann erreichen, wenn man zuvor Kriterien definiert hat, die eben genau das beschreiben: Wann ist (m)ein Ziel erreicht?

Ist die Formulierung "Ich möchte abnehmen" bereits ein Ziel? Wohl kaum, denn was sagt dieser Satz aus? Er erklärt weder, wie viel abgenommen werden soll, noch in welcher Zeit dies geschehen soll. Das Frustrierende für denjenigen, der sich selbst ein solches "Ziel" setzt: es ist ist nicht erreichbar, da eben unklar ist, welche Kriterien zur Erreichbarkeit nötig sind. Um dies zu vermeiden, helfen die SMART-Kriterien:

S steht für spezifisch

M steht für messbar

A steht für verschiedene Begriffe. Bei Zielvereinbarungen zwischen mehreren Personen bietet sich akzeptiert an, bei selbstgesteckten Zielen hat sich aktiv erreichbar bewährt.

R steht für realistisch

T steht für terminiert

Aus dem Beispiel-Satz "Ich will abnehmen" lässt sich mit Hilfe der SMART-Kriterien ein wirkliches Ziel formulieren:

S (spezifisch): Ich möchte meinen Bauchumfang reduzieren.

M (messbar): Ich möchte in Konfektionsgröße XY passen.

A (aktiv erreichbar): Ja, das Ziel kann aus eigener Kraft erreicht werden.

R (realistisch): Hier muss das Ziel hinsichtlich der spezifischen, messbaren und terminierten Kriterien realistisch formuliert werden. 10 KG Gewichtsverlust in 7 Tagen wären beispielsweise unrealistisch. 10 KG Gewichtsverlust in drei Monaten sind hingegen machbar.

T (terminiert): Bis wann soll das Ziel erreicht werden?

Auf diese Weise wird aus der diffusen Formulierung "Ich will abnehmen" ein konkretes Ziel.

Für das Unterbewusstsein ist es darüber hinaus noch wichtig, das Ziel so zu formulieren, als ob es bereits erreicht wurde. In dem Beispiel könnte das Ziel also lauten: "Ich werde am (Datum) XY KG abgenommen haben und damit meinen Bauchumfang so weit reduziert haben, dass ich in Konfektionsgröße XY passe." Erst durch diese Formulierung wird das Ziel tatsächlich zum Ziel.

Was aber ist, wenn ein Ziel nicht alle SMART-Kriterien erfüllt? Dann ist es kein Ziel, sondern ein Wunsch.

Ich kann mir beispielsweise wünschen, im Lotto zu gewinnen. Aber kann ich mir das auch als Ziel setzen? Natürlich nicht, denn dieser Wunsch ist nicht aktiv erreichbar. Schließlich kann ich den Zufall nicht beeinflussen.

Die Differenzierung zwischen Wunsch und Ziel hilft Enttäuschungen zu verhindern. Wünsche sind zweifellos schön, aber ob man sie je erreicht oder nicht, kann man nur bedingt beeinflussen.

Ziele dagegen lassen sich mit Hilfe der SMART-Kriterien genau definieren und sie sind (da sie ja realistisch sein müssen) auch erreichbar.

Eines jedoch ist im Unterschied zum Geschäftsleben für private Ziele immens wichtig: Die Akzeptanz der Ausgangssituation. Dies gilt insbesondere für Ziele, die Veränderungen an der eigenen Persönlichkeit betreffen.

Bevor man sich solche Ziele setzt, ist es wichtig, den Ist-Zustand zu akzeptieren und liebevoll anzunehmen. Macht man dagegen ein Ziel zur Bedingung für das eigene Glück und die eigene Zufriedenheit, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass man so lange nicht glücklich und zufrieden sein kann, bis das Ziel erreicht ist.

Nimmt man dagegen den Ist-Zustand liebevoll an und akzeptiert ihn so, wie er ist, dann bedeutet das Erreichen eines Ziels eine Vermehrung des Glücks oder der Zufriedenheit.




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